CPU-Kühler: Nützlich oder nur verschwendetes Geld?
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CPU Kühler Test & Vergleich 2024
Ein Personal Computer oder kurz auch als „PC“ bezeichnet, besteht aus zahlreichen Komponenten, die unterschiedliche Aufgaben und Funktionen haben. Das Herzstück des Systems ist dabei die CPU (Central Processing Unit) oder anders bezeichnet, der Hauptprozessor. Die CPU ist für die Hauptrechenaufgaben in einem Computer zuständig, mit seiner Geschwindigkeit steht und fällt das gesamte System. Die Geschwindigkeit eines modernen Systems wird hierbei in Megahertz bzw. in Gigahertz angegeben. Zudem bestehen heutige moderne CPUs nicht nur aus einem, sondern aus mehreren Rechenkernen. Das bewirkt zum einen, dass mehr Strom verwendet wird und zum anderen, dass sich der Prozessor aufgrund der Stromzufuhr stärker erwärmt. Heutige Systeme sind so konzipiert, dass ein Selbstschutz-Mechanismus in Kraft tritt, sollte die Temperatur eine spezielle Grenze überschreiten. Dieser Selbstschutz sorgt dafür, dass die CPU weniger Strom in Wärme umwandelt, aber auch erheblich langsamer rechnet. Außerdem sorgen sehr hohe Temperaturen für eine Art „Abnutzung“ im Kern des Prozessors. Ähnlich wie bei einem Autoreifen, mit dem du ständig mit 250 km/h über die Autobahn fährst. Anders als beim Autoreifen kannst du der Abnutzung und dem Heruntertakten (So wird der Selbstschutz einfach bezeichnet) mit einer guten Kühlung entgegenwirken. Je besser die Wärme von der CPU abgeführt wird, desto länger hast du Spaß am Herzstück deines Systems.
Was ist ein CPU-Kühler?
Ein CPU Kühler besteht dabei aus einer Kühlfläche, die direkt auf dem Prozessor aufliegt sowie einem Aufbau aus Kühlelementen und Lüftern, die dafür sorgen, dass die Wärme möglichst schnell abtransportiert werden. Generell unterscheidet man bei CPU-Kühlern zwischen Luft- und Wasserkühlern. Bei Profis kommen allerdings auch andere Methoden zum Einsatz, wie beispielsweise die Verwendung von flüssigem Stickstoff.
Der Kühler nimmt von der Kühlfläche die erwärmte Luft auf, leitet sie entweder über Metallröhrchen an ein Aluminiumgeflecht weiter, wo sie durch einen Lüfter abtransportiert wird oder die warme Luft wird mittels Wasserschläuche an einen Radiator weitergegeben, der die Warme Luft nach außen abgibt. Alle Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, die wir dir später noch etwas näher erläutern.
AMD oder Intel? Der Sockel entscheidet!
Bevor du dich an einen neuen CPU-Kühler wagst, solltest du vorher herausfinden, welchen Sockel dein Mainboard aufweist und welchen Prozessor du nutzt. Während du bei der Prozessorwahl lediglich die Auswahl zwischen AMD und Intel hast, ist die Ausstattung des Sockels schon eine schwerere Angelegenheit. Hier existieren je nach Alter deines Systems einige Möglichkeiten, die du vorher beachten solltest.
Dein neuer CPU-Kühler wird von unten und oben auf deinem Prozessor bzw. dem Mainboard festgeschraubt. Damit dies funktioniert, verteilt der Hersteller Bohrlöcher an den vier Ecken des Sockels. Diese Bohrungen sind bei jedem Sockel unterschiedlich, sodass du für jedes System eine andere Vorgehensweise haben wirst. Geläufige Sockel für AMD sind der AM4-, AM3+- sowie der TR4-Sockel. Auf Seiten von Intel wirst du vom Sockel 775 über 1151 bis hin zu 2066 mehr Auswahl haben. In der folgenden Tabelle findest du alle aktuellen und etwas älteren Bohrungsabstände.
Intel | AMD |
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LGA 1150 (Buchse H3), LGA 1151 (Buchse H4), LGA 1155 (Socket H2), LGA 1156 (Socket H), LGA 1366 (Socket B), LGA 2011-v3 (Socket R), LGA 2066 | Buchse AM2, Buchse AM3, Buchse AM4, Socket FM1, Socket FM2 |
Luftkühlung – von klein bis groß
Die am häufigsten verwendete Kühlerart ist der Luftkühler. Hierbei handelt es sich um einen einfachen Aufbau, bei dem auf der CPU ein Block aus Aluminium und Kupfer zum Einsatz kommt. Dieser wird zusätzlich von einem Lüfter unterstützt, der dafür sorgt, dass die erwärmten Metallkomponenten schneller abkühlen.
Einen Luftkühler bekommst du in unterschiedlichen Größen und Ausführungen auf dem Markt. Entscheidend hierbei ist vor allem aber die Geschwindigkeit des Prozessors aber auch die Geräumigkeit des Gehäuses. Während kleine und kompakte Top-Blow-Kühler besonders häufig in HTPCs unterkommen, solltest du bei einem sehr schnellen System immer einen großen Tower-Kühler verwenden. Je mehr Kühlfläche vorhanden ist, desto besser kann die Abwärme vom Prozessor abgeleitet werden, was für ein schnelleres und stabileres System sorgen kann. Im Folgenden stellen wir dir die geläufigsten Kühler einmal näher vor.
Boxed-Luftkühlung
Kaufst du dir einen Prozessor, wird zwar nicht immer, aber häufig ein so genannter „Boxed-Kühler“ mitgeliefert. Während er bei Intel noch recht klein und kompakt gehalten wird, liefert AMD mittlerweile größere und stärkere Modelle mit seinen Prozessoren aus. Dennoch sind alle Modelle möglichst einfach aufgebaut, sodass du auch wenig Probleme bei der Installation haben wirst. Alle Boxed-Kühler bestehen aus einem Aluminiumkörper, der auf der Unterseite häufig noch eine Kupferplatte bereithält. Nur sehr günstige CPUs aus dem Hause Intel setzen ausschließlich auf Aluminium, was für deren geringe Abwärme häufig auch ausreichend. Für ein günstiges Office-System ist ein Boxed-Modell häufig ausreichend, möchtest du allerdings spielen oder verwendest deinen PC für lange Video-Renderings, ist solch ein Kühler nicht immer empfehlenswert.
Top-Blow-Luftkühlung
Egal in welches System du schauen wirst, in den meisten Fällen kommt ein Tower-Kühler zum Einsatz. Diese Modelle saugen die Luft nicht von oben an, sondern beziehen sie aus der Front. In Verbindung mit Frontlüftern im Gehäuse lässt sich hiermit ein außerordentlich effizientes Kühlsystem aufbauen. Tower-Kühler bekommst du in vielen unterschiedlichen Größen und Preisklassen, sodass dir der ganze Markt offen steht.
Tower-Luftkühlung
Egal in welches System du schauen wirst, in den meisten Fällen kommt ein Tower-Kühler zum Einsatz. Diese Modelle saugen die Luft nicht von oben an, sondern beziehen sie aus der Front. In Verbindung mit Frontlüftern im Gehäuse lässt sich hiermit ein außerordentlich effizientes Kühlsystem aufbauen. Tower-Kühler bekommst du in vielen unterschiedlichen Größen und Preisklassen, sodass dir der ganze Markt offen steht.
Die wichtigsten Hersteller – be quiet!, Corsair, Alpenföhn
Hersteller | Besonderheiten |
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Alpenföhn | Alpenföhn gehört vielleicht nicht zu den bekanntesten Unternehmen. Dennoch ist eine Erwähnung hier nötig, da es sich um recht günstige und zugängliche Produkte handelt. Sie sind also für Einsteiger oder auch Pro-Gamer geeignet.
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Be quiet! | Das Unternehmen be quiet! ist bei den Kunden durch das schwarze Design und die hochwertige Verarbeitung der Kühler beliebt. Sie sind also auch für High-End-PCs gedacht.
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Corsair | Corsair ist ein amerikanischer Hersteller, der nicht nur Kühler oder Wasserkühlungen anbietet. Kunden schätzen auch die Speicher und PC-Gehäuse der Marke, wobei die Komponenten gut miteinander harmonieren.
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All-in-One-Wasserkühlung – für Fortgeschrittene
Während Wasserkühlungen vor einigen Jahren noch den Profis vorbehalten waren, sind sie heute bereits in den günstigsten PCs vorzufinden. Möglich machte dies ein kompaktes und geschlossenes System, das keinerlei Wartung oder Knowhow braucht. Eine All-in-One-Wasserkühlung besteht aus einem Kühlkörper, der gleichzeitig die Pumpe für das Wasser ist. Die Wärme wird dabei von der Kühlflüssigkeit aufgenommen, die sich erwärmt. Die Pumpe schickt diese erwärmte Flüssigkeit durch einen Schlauch zu einem Kupfer- und Aluminiumradiator, den du irgendwo im Gehäuse verbaust. Das warme Wasser erwärmt dabei den Radiator, der wiederum von ein bis drei Lüftern heruntergekühlt wird. Dabei erreicht auch die Flüssigkeit wieder eine normale Temperatur und fließt durch einen zweiten Schlauch zurück zur Pumpe. Dieser Kreislauf wiederholt sich andauernd, wodurch eine optimale Kühlung erzeugt wird.
Der große Vorteil dieser kompakten Wasserkühlungen ist, dass durch den Radiator die warme Luft direkt aus dem PC herausgeleitet wird. Luftkühler verwirbeln hingegen die warme Luft im System und können dadurch die Temperaturen der anderen Komponenten negativ beeinflussen.
Der Profi unter den CPU-Kühlern: Die „Custom“-Wasserkühlung
Weniger für Anfänger, dafür aber bestens für Enthusiasten und Profis geeignet, sind Wasserkühlung, die aus vielen einzelnen Bauteilen bestehen. Großer Vorteil hierbei ist die Flexibilität, denn neben dem Kühler selbst kannst du auch alle Verbindungen, die Pumpe, den Wasserbehälter (Ausgleichsbehälter) sowie den Radiator selbst wählen. Hinzu kommt, dass nicht nur die CPU, sondern auch die GPU, also die Grafikkarte in den Wasserkreislauf für die Kühlung mit eingebunden werden kann. Die Funktionsweise einer selbst gebauten Wasserkühlung ist identisch mit einer All-in-One-Lösung, auch wenn das Wasser hier einen etwas komplexeren Weg geht. Nachteil ist allerdings der erhöhte Arbeitsaufwand sowie der Preis. Selbst günstige Komponenten schlagen insgesamt mit bis zu 500 Euro zu Buche, sodass diese Kühlungen wirklich nur etwas für Enthusiasten sind.
Nicht vergessen – Der Lüfter entscheidet!
Auch wenn der Kühlkörper selbst sehr entscheidend für die Kühlung ist, so entscheidet der Lüfter über das Feintuning sowie die Lautstärke. Er ist dafür zuständig, die erwärmten Bauteile des Kühlkörpers zu kühlen und die warme Luft schnellstmöglich abzuleiten, damit das Metall sich schnell abkühlen kann. Je nach System solltest du auf eine möglichst passende Drehzahl achten. Je größer der Kühlkörper, desto langsamer darf der Lüfter drehen. Je kleiner der Kühler, desto schneller sollte der Lüfter zuarbeiten. Natürlich liefern fast alle CPU-Kühler einen Lüfter mit, doch ist dieser nicht in allen Fällen qualitativ hochwertig. Hersteller wie be quiet, Noctua oder Noiseblocker liefern dir leisere und stärkere Modelle, die dein System leise und kühl halten.
Installation des CPU-Kühlers
Häufig schrecken viele Anwender vor der Neuinstallation eines CPU-Kühlers zurück, da sie denken, es wäre zu kompliziert und schwer. Tatsächlich haben ein paar wenige Hersteller auf dem Markt auch kompliziertere Installationsmechanismen, aber die meisten Kühler lassen sich mit ein wenig Geschick in weniger als 15 Minuten montieren. Häufig wird dafür eine Rückplatte, die so genannte Backplate von hinten an das Mainboard geschraubt. Auf der Vorderseite kommt ein Gestell (Retention Modul) für die Verschraubung zum Einsatz. Damit die Kühlfläche des CPU-Kühlers sowie die Oberfläche der CPU einen direkten Kontakt bekommen, kommt eine Wärmeleitpaste zum Einsatz. Diese wird ca. erbsengroß auf den Prozessor gegeben, bevor der Kühler verschraubt wird. Sie sorgt für den Ausgleich von Unebenheiten und beeinflusst dadurch aktiv die Kühlleistung.
Youtube-Video: Alles über CPU-Kühler
Die Besten CPU-Kühler auf dem Markt
Alpenföhn Ben Nevis - ein wahrer Allrounder
Besonderheiten
- geeignet für AMD und Intel
- Preis recht günstig
- auch für schnellere Prozessoren
- Durchmesser 120mm
Be quiet Dark Rock 4 – echter Premiumbereich
Besonderheiten
- Größe 13,5cm
- dreht recht langsam
- ideal für AMD und Intel
- Hochwertige Verarbeitung
- Design in Schwarz
Corsair H100i – Wasserkühlung auch für Anfänger
Besonderheiten
- moderne Wasserkühlung
- Wärme wird schnell abgeleitet
- starke Pumpe integriert
- einfach zu montieren
- vergleichsweise günstiger Preis
Du brauchst Luft im Gehäuse – Der Airflow
Nun haben wir uns über mehrere Absätze lediglich dem CPU-Kühler gewidmet, doch darfst du dabei nicht vergessen, dass alle Komponenten im Gehäuse die Temperatur beeinflussen können. Erhitzt sich eine Komponente, steigt die Temperatur im Inneren, sodass auch die anderen Bauteile wärmer werden. Um dies zu umgehen, benötigst du ein PC-Gehäuse, das dir den Einbau weiterer Lüfter direkt am Gehäuse ermöglicht. Diese sorgen letztendlich dafür, dass frische Luft von außen nach innen und warme Luft von innen nach außen transportiert wird. Das sorgt zum einen für einen schnelleren PC und zum anderen für einen leiseren Betrieb.