PC Netzteil: der Stromgeber am Computer
- Effizienz und Stromverbrauch
- Stabilität des gesamten Systems
- Entscheidend für die Lautstärke
- Sicherheit anderer Komponenten
PC Netzteile Test & Vergleich 2024
Viele Nutzer von fertigen Gaming- oder Office-PCs wissen oftmals gar nicht, welche Bauteile in ihrem Gerät zum Einsatz kommen. Möchtest du deinen PC allerdings selbst zusammenbauen, kommst du nicht drum herum, dich über jedes einzelne Bauteil genau zu informieren. Besonders wichtig für die Effizienz, Sicherheit und Stabilität deines Systems ist das Netzteil. Dieses sorgt dafür, dass der Wechselstrom, der aus der Steckdose kommt, in Gleichstrom umgewandelt wird, der dann die einzelnen Hardware-Komponenten betreibt. Wichtig hierbei ist es, zu wissen, dass jede einzelne Komponente im PC ausschließlich mit Gleichstrom funktioniert. Über unterschiedliche Kabel und Anschlüsse am Netzteil wird der Strom dann weitergegeben. Ein anderer Begriff für das Netzteil ist auch „PSU“, was ausgeschrieben „Power Supply Unit“ bedeutet. Die PSU wandelt 230 Volt aus der Steckdose in 3,3V, 5V und 12V um, je nachdem wie viel Energie jedes einzelne Bauteil benötigt.
Die wichtigsten Hersteller für PC Netzteile
Hersteller | Besonderheiten |
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Cooler Master | Wer sich im PC-Markt auskennt, der weiß, dass Cooler Master einer der größten Hersteller für Netzteile, Gehäuse und Kühlungen ist. Langjährige Erfahrung sowie eigene Produktionsstätten machen aus CM einen der besten Produzenten für PC-Hardware.
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Seasonic | Viele Firmen bauen ihre Netzteile nicht selbst, sondern lassen diese von erstklassigen Herstellern entwickeln und bauen. Einer dieser Hersteller, der für andere Produziert ist Seasonic. Hier bekommt ihr mitunter die besten Produkte auf dem Markt.
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Be quiet! | Sprechen wir über Netzteile, darf be quiet! In dieser Sektion keinesfalls fehlen. Das deutsche Unternehmen entwickelt ihre Produkte hierzulande selbst und stattet diese mit den besten Lüftern auf dem Markt aus.
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Welche unterschiedlichen Effizienz-Klassen gibt es bei PC Netzteilen?
Ein PC-Netzteil ist allerdings nicht gleich PC-Netzteil, denn auch hier existieren verschiedene Effizienz- und Leistungsklassen. Da in der Vergangenheit mit Netzteilen viel illegaler Handel betrieben wurde, wurde das 80 Plus Zertifikat eingeführt. Eine PSU, die dieses Zertifikat trägt, muss mindestens einen Wirkungsgrad von 80% aufweisen. Früher konnten Netzteile mit 500 Watt keine 500 Watt, sondern nur 400 Watt oder weniger leisten, ohne dass es geprüft wurde. Mittlerweile kann man diese Geräte gut erkennen, wenn sie kein Zertifikat aufweisen. Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt, denn auch an 80Plus gibt es einige Kritik. Für das Erreichen der einzelnen Ziele werden die Netzteile im Labor unter optimalen Bedingungen gemessen. Vor allem in der Elektrotechnik können Bauteile aber bei hoher Wärme oder Luftfeuchtigkeit (z.B. im Sommer) eine stark eingeschränkte Funktion aufweisen. Dennoch ist das 80 Plus Zertifikat ein erster Anhaltspunkt, um ein hochwertigeres Netzteil zu erhalten. Die einzelnen Geräte werden neben der Auszeichnung auch noch in verschiedene Stufen eingegliedert.
Netzteil-Stufe | Beschreibung |
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Bronze | Ein Bronze-Netzteil ist hervorragend für kleinere Gaming- oder Office-PCs geeignet, denn es liefert bereits die Mindestanforderung für Netzteile. Übertakter sollten hier allerdings erst einmal weitergehen |
Silber | Um in die Silber-Kategorie zu kommen, muss ein Netzteil einen Wirkungsgrad zwischen 85 bis 90 % aufweisen, je nach Last. Netzteile dieser Klassen erfreuen sich vor allem bei Gamern mit kleinem Geldbeutel großer Beliebtheit |
Gold | Mit 88 bis 92 % Wirkungsgrad ist das Gold-Zertifikat etwas für den Profi im Netzteil-Bereich. Hier kommen auch Übertakter auf Ihre Kosten, da Netzteile dieser Klasse nicht nur effizient, sondern auch besonders sicher arbeiten |
Platinum / Titanium | Wer noch einen Schritt weitergehen kann, bekommt mit diesen Zertifikaten eine Effizienz von bis zu 96%. Zwar lohnt sich für den normalen Nutzer diese Wirkungsklasse nicht mehr, doch möchte der ein oder andere Overclocker lieber keine Kompromisse beim Netzteil eingehen |
Die Leistung muss zum PC passen
Schaust du dich auf dem Netzteilmarkt etwas um, wirst du schnell feststellen, dass es Netzteile in vielen verschiedenen Wattstufen gibt. Von 200 bis zu 1600 Watt und mehr stehen dir hier in den unterschiedlichen Effizienz-Klassen zur Verfügung. Nutzt du das Netzteil nur für einen günstigen Office-PC, brauchst du natürlich keine starke Wattstufe, denn die Komponenten solcher Computer benötigen nur sehr wenig Energie. Hierfür reichen dann oftmals schon 300 bis 350 Watt. Bist du Gamer und möchtest einen starken und teuren HighEnd-Gaming-PC bauen, solltest du allerdings mit mindestens 500 Watt und mehr rechnen. Häufig hilft es dir weiter, wenn du den Stromverbrauch der einzelnen Komponenten einmal addierst und am Ergebnis dein Netzteil bestimmst. Achte dabei aber darauf, dass nahezu alle Hersteller immer viel zu viel Leistung angeben. Einige Netzteil-Hersteller, wie beispielsweise be quiet liefern dir sogar einen Netzteil-Kalkulator, der dir beim Zusammenrechnen hilft. Im Folgenden findest du noch einmal eine einfache Klassifizierung.
- 250 – 350 Watt: Office- und Multimedia-PCs
- 350 – 500 Watt: Gaming-PCs mit Intel Core i5/Ryzen 5 und NVIDIA Geforce RTX 2060 – RTX 2070
- 500 Watt und mehr: HighEnd-Gaming-PCs mit den stärksten Komponenten auf dem Markt
Mit oder ohne Kabel, das ist hier die Frage!
Bei dieser Überschrift denkst du vermutlich, was für einen Blödsinn wir hier schreiben, denn Netzteile ohne Kabel kann es gar nicht geben! Und du hast Recht, jedes Netzteil besitzt Kabel, die den Strom an die jeweiligen Komponenten leiten. Doch werden Netzteile in drei verschiedene Kategorien eingeordnet. Einmal mit fest verbauten Kabeln (Nicht-Modular), einmal mit verbauten 24Pin und 8Pin Kabeln (Teilmodular) und einmal ohne fest verbaute Kabel (Modular). Jede PSU liefert mehr Kabel, als du vermutlich für deinen PC benötigen wirst, sodass diese nicht genutzten Kabel sinnlos im PC ihr Dasein fristen müssen. Hast du nicht ausreichend Platz im PC-Gehäuse und musst die ungenutzten Kabel im PC verlegen, kann es sogar zum Lüftungsstau kommen. Daher machen Netzteile, die wenigstens Teilmodular sind sehr viel Sinn. Kabel, die du nicht benötigst, musst du nicht anschließen. Dies macht den PC aufgeräumter und den Luftstrom im System besser.
Der passende Formfaktor für dein PC Netzteil
Nun hast du schon den Wirkungsgrad, die Wattklassen sowie die Modularität kennengelernt. Nun fehlt nur noch die Größe, denn auch diese ist entscheidend. Nicht jedes PC-Gehäuse kann jedes Netzteil aufnehmen, da heutzutage zahlreiche verschiedene Größen existieren. Zwar unterscheiden wir häufig immer noch nur zwischen ATX- sowie SFX-PSUs, aber auch erheblich größere Modelle existieren. Meistens sind die aber einfach nur etwas länger als ein herkömmliches ATX-Modell, was den Einbau nur in äußerst kompakten Midi-Gehäusen erschweren sollte. Anders verhält es sich bei ITX-Systemen, die nur selten ein voll ausgewachsenes ATX-Netzteil aufnehmen können. Doch da der Trend zu immer kleineren Systemen mit sehr viel Leistung geht, haben auch hier die Hersteller reagiert. Die Antwort darauf wurde mit SFX-Netzteilen gegeben, die weniger als die Hälfte der Größe eines ATX-Modells aufweisen. Anfangs waren diese kleinen Stromgeber eher ineffizient und laut, doch hat sich das in den letzten Jahren stark gewandelt. Mittlerweile existieren sogar PSUs mit einer Gold-Zertifizierung, die besonders interessant für leistungsstarke HighEnd-Gaming-PCs sind.
Von Aktiv- bis Semi-Passiv-Netzteilen
Wo Strom fließt, da entsteht auch Wärme! Und als Stromwandler im PC kann das Netzteil eine sehr hohe Abwärme erzeugen, die schnellstmöglich und bestenfalls auch leise aus dem PC heraustransportiert werden muss. Viele Premium-Hersteller haben daher Netzteile mit besonders hochwertigen und leisen Lüftern im Angebot. Diese erzeugen trotz der langsam drehenden Lüfterblätter ausreichend Druck, um die Wärme effizient und ruhig abzuleiten. Andere Hersteller gehen noch einen Schritt weiter und deaktivieren den Lüfter gänzlich, solange keine Last auf dem Netzteil liegt. Erst wenn die einzelnen Komponenten viel Energie benötigen, wie beim Spielen, fängt der Lüfter an sich zu drehen. Komplette Passiv-Netzteile sind ebenso erhältlich, doch kommen diese kaum bis niemals in stärkeren PCs zum Einsatz.
Achte auf die Netzteil-Ausstattung!
Kaum zu glauben, doch auch ein Netzteil kann eine umfangreiche Ausstattung mitbringen. Zwar liegen hier keine Spiele oder andere Goodies bei, dafür aber zahlreiche unterschiedliche Kabel. Besonders Gaming-PCs oder Multimedia-PCs benötigen ausreichend Anschlüsse am Netzteil, um zu funktionieren. Neben dem Hauptstromkabel (24Pin) sowie dem Kabel für den Prozessor-Strom (8Pin) sollte das Netzteil über ausreichend SATA- und evtl. Molex-Verbindungen verfügen. Diese sind in erster Linie für Festplatten und SSDs wichtig, da diese separat mit Strom betrieben werden. Baust du dir deinen eigenen Gaming-PC, musst du zusätzlich darauf achten, dass du ausreichend PCI-express-Stromkabel zur Verfügung hast. Besonders beim Verbauen von mehr als nur einer Grafikkarte ist der Blick auf die Ausstattung wichtig. Profis schauen zusätzlich noch auf weitreichende Einstellungsmöglichkeiten wie ein Schalter für das Umschalten von Dual- auf Single-Ray. Dieses Thema würde den Umfang des Artikels jedoch etwas sprengen.
Sicherheit geht vor!
Das Netzteil im PC fungiert nicht nur als Stromgeber, sondern auch als Torwächter, denn Stromspitzen kann es durch verschiedene Maßnahmen herausfiltern. Aber auch vor Überhitzung oder einer Überlastung kann das Netzteil den gesamten PC vor einem Defekt bewahren. Im Folgenden findest du die wichtigsten Schutzsysteme in einer PSU.
- OVP: Hierbei handelt es sich um die Over Voltage Protection. Die OVP ist der Überspannungsschutz des Netzteils. Dabei wird das Netzteil ausgeschaltet, sobald zu viel Strom auf den Kabeln liegt.
- OPP: Laufen zu viele Anwendungen zur gleichen Zeit, die das Netzteil zu stark beanspruchen, wird durch die OPP das System heruntergefahren, um die Hardware vor Schäden zu schützen.
- OCP: Steigt die Stromstärke für eine bestimmte Zeit in einen kritischen Bereich, greift die OCP, die Over Current Protection. Auch hier wird das System direkt heruntergefahren.
- SCP: Die Short Circuit Protection schützt das System vor Kurzschlüssen und fährt es herunter.
- OTP: Diese Abkürzung steht für Over Temperature Protection. Hierbei handelt es sich um den Überhitzungsschutz des Netzteils selbst.
Die besten PC Netzteile auf dem Markt
Xilence Performance X – Günstiger Einstieg mit Gold
Besonderheiten
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Schlichtes Design
- Viele Schutzfunktionen
- 80 Plus Gold zertifiziert
Be quiet Pure Power 11 – Schlicht und Elegant
Besonderheiten
- Premiumlüfter mit hoher Qualität verbaut
- Zeitloses und Elegantes Design
- Zahlreiche Schutzfunktionen integriert
- Perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis
- 80 Plus Gold zertifiziert
- Teil-Modulares System vorhanden
Seasonic Focus Gold - Gold für den HighEnd-User
Besonderheiten
- Qualität, die ihresgleichen sucht
- Zahlreiche Schutzmechanismen im Netzteil
- Geringe Lautstärke bei hoher Last
- Vollmodulares System für ein perfektes Kabelmanagement
- 80 Plus Gold zertifiziert