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Druckerpatronen entsorgen – Bußgeld vermeiden, Geld kassieren

Bei der Herstellung von Druckerpatronen werden gigantische Mengen an Rohstoffen verbraucht. Entsprechend sind Hersteller bestrebt, einen Großteil der Patronen wieder zurück zu bekommen und sie so wiederverwerten zu können. Da das Kreislaufwirtschaftsgesetz vorschreibt, dass Verbraucher*innen leere Druckerpatronen ohnehin nicht im Hausmüll entsorgen dürfen, ist die Rücksendung eine gute Option – allerdings nicht die einzige.
Besonderheiten
  • nicht über den Hausmüll
  • Bußgelder drohen
  • kostenlos beim Wertstoffhof
  • ggf. Geld kassieren
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Druckerpatronen dürfen nicht einfach über den Hausmüll entsorgt werden. Je nach Bundesland und Anteil giftiger Bestandteile drohen hier Bußgelder von bis zu 2.500 Euro.
  • Stattdessen ist eine Entsorgung über den örtlichen Wertstoffhof, Fachhändler oder direkt über die Hersteller möglich.
  • Teilweise kannst du mit der Rückgabe von Druckerpatronen sogar Geld verdienen.

Patronen und Kartuschen – wo ist der Unterschied?

Sowohl für Druckerpatronen als auch -kartuschen gelten die gleichen Voraussetzungen für die Entsorgung. Der Unterschied dieser beiden Bauarten ist jedoch, dass Tintenpatronen Flüssigkeit enthalten, Kartuschen hingegen mit Pulver gefüllt sind. Tonerkartuschen findet man in Laserdruckern und sie sind deutlich teurer in der Anschaffung, dafür auch langlebiger. Druckpatronen hingegen sind ein wesentlicher Bestandteil von Tintenstrahldruckern.

Über den Hausmüll? Es drohen Bußgelder!

Viele Menschen werfen eine leere Druckerpatrone einfach in den Hausmüll – oft ohne zu wissen, dass sie damit eine illegale Tat begehen. Denn alle Produkte, die sich recyceln lassen, müssen laut des Kreislaufwirtschaftsgesetzes an der richtigen Stelle entsorgt werden: „Die Erzeuger oder Besitzer von Abfällen sind zur Verwertung ihrer Abfälle verpflichtet. Die Verwertung von Abfällen hat Vorrang vor deren Beseitigung.“

Andernfalls drohen Bußgelder, die je nach Bundesland zwischen 50 und 2.500 Euro liegen können – abhängig davon, wie giftig die Kartuschen sind:

Bundesland Bußgeld
Baden-Württemberg 50 Euro bis 300 Euro
Bayern 80 Euro bis 500 Euro
Berlin (keine Angaben)
Brandenburg 37,50 Euro bis 300 Euro
Bremen 100 Euro bis 500 Euro (bis zu 2.500 Euro bei giftigen Rückständen)
Hamburg 75 Euro bis 1.000 Euro
Hessen 50 Euro bis 300 Euro (bis zu 2.500 Euro bei giftigen Rückständen)
Mecklenburg-Vorpommern 10 Euro bis 500 Euro
Niedersachsen 50 Euro bis 500 Euro (bis zu 2.500 Euro bei giftigen Rückständen)
Nordrhein-Westfalen 50 Euro bis 300 Euro
Rheinland-Pfalz 50 Euro bis 410 Euro (bis zu 2.500 Euro bei giftigen Rückständen)
Saarland 50 Euro bis 300 Euro
Sachsen 50 Euro bis 300 Euro (bis zu 2.500 Euro bei giftigen Rückständen)
Sachsen-Anhalt (keine Angaben)
Schleswig-Holstein 50 Euro bis 300 Euro
Thüringen 50 Euro bis 300 Euro (bis zu 2.500 Euro bei giftigen Rückständen)

Die Wiederverwertung ist deutlich umweltfreundlicher als die permanente Herstellung neuer Patronen. Gleichzeitig zeichnen sich die sogenannten Refill-Patronen meist auch durch einen günstigeren Preis aus.

Gleichzeitig sind die Tintenreste vielfach mit Chemikalien durchzogen, die durchaus in die Kategorie Sondermüll fallen können und eine fachgerechte Entsorgung voraussetzen.

Wo kann man Druckerpatronen entsorgen?

Druckerpatronen kannst du ordnungsgemäß an ganz unterschiedlichen Stellen entsorgen.

  • Beim örtlichen Wertstoffhof kannst du die Kartuschen einfach wie auch andere Materialien oder Elektroschrott abgeben.
  • Auch Hersteller nehmen leere Druckerpatronen in der Regel wieder zurück.
  • Auf der Webseite geldfuermuell.de, printer-care.de oder cartridge-space.de kannst du eventuell sogar noch Geld für deine Patrone erhalten. Je nach Modell sind das in der Regel zwischen 10 Cent und 5 Euro. Die Patronen verschickst du einfach per Post an den Dienstleister, der Versand ist bei einem Wert von mehr als 30 Euro kostenfrei. Die Bezahlung erhältst du in der Regel innerhalb von 7 Tagen.
  • Du kannst die Patronen auch einfach wieder beim Verkäufer abgeben. Nicht selten stehen hier spezielle Sammelboxen bereit.
  • Eine Alternative sind auch Online-Anbieter wie leergedruckt.de, die kostenlose Versandetiketten bereitstellen, um Patronen dann kostenfrei zurückzunehmen.
  • Viele Unternehmen haben sich inzwischen darauf spezialisiert, leere Druckerpatronen wieder aufzufüllen und zu verkaufen. Auch bei solchen Refill-Unternehmen kannst du die Druckerpatronen abgeben. Hier bekommst u ebenfalls teilweise noch Geld für deine Patronen.

Früher war es zudem möglich, die leeren Druckerpatronen einfach über die Deutsche Post zu entsorgen. Dieser als Electroreturn bekannte Service wurde allerdings im Jahr 2019 wieder eingestellt.

Druckerpatronen beim Hersteller zurückgeben

Die Hersteller machen auf ihren Webseiten Angaben zu den Rücknahmemöglichkeiten, teilweise liegt beim Kauf neuer Patronen bereits ein Beutel für die Rücksendung der leeren dabei.

Druckerpatronen wieder auffüllen?

Theoretisch ist es bei Tintenpatronen möglich, diese selbst wieder aufzufüllen. Das Problem stellt allerdings der Chip dar, der beispielsweise die Füllstandsanzeige speichert. Damit der Drucker die aufgefüllte Patrone akzeptiert, muss der Chip also zurückgesetzt werden. Da dies für Laien nicht ganz einfach ist, haben sich viele Händler auf das Auffüllen von Patronen spezialisiert.

Entsorgung von Tonerkartuschen

Analog zu Druckerpatronen ist die Entsorgung von Tonerkartuschen über den Hausmüll ebenfalls nicht gestattet. Gleichzeitig binden die großformatigen Kartuschen mehr Rohstoffe. Entsprechend ist auch hier die fachgerechte Entsorgung wichtig, die genauso funktioniert wie die Entsorgung von Druckerpatronen.

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