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Im Test: Xencelabs Stifttablet Medium Bundle

Das Xenecelabs Stifttablet verspricht ein hochwertiges und vor allem natürliches Zeichenerlebnis. Es wurde mit professionellen Künstlern entwickelt, wobei die intuitive Bedienung und der angepasste Workflow im Mittelpunkt stehen. Im Lieferumfang enthalten sind zwei verschiedene Stifte als Zubehör und eine Remote Fernbedienung. Eins vorweg: die Qualität kann sich wirklich sehen lassen. Weitere Infos bekommst du im Review.
Besonderheiten
  • mit 2 Stiften
  • Neigungsunterstützung
  • hohe Druckempfindlichkeit
  • 12 Zoll
  • 16:9 Seitenverhältnis
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Das Xenecelabs Stifttablet kann anderen Modellen im Profi-Segment durchaus das Wasser reichen und kostet weniger. Es ist hochwertig verarbeitet, von der Hülle bis hin zur Zeichenoberfläche. Die Haptik überzeugt auf jeden Fall und die Handhabung ist ergonomisch durchdacht.
  • Es funktioniert kabelgebunden oder drahtlos mit allen gängigen Systemen. Die Akkuleistung ist überraschend hoch. Die Software kann schnell installiert werden und zeigt keine Aussetzer. Durch die individuellen Einstellungen und den markierten Bereich ergibt sich ein sehr gutes Zeichenerlebnis.
  • Gleich zwei batterielose Stifte sind enthalten, die mit sehr guter Druckempfindlichkeit und Neigungserkennung überzeugen. Die Spitzen lassen sich austauschen und die Tasten individuell belegen. Für noch mehr Bedienelemente und Express-Tasten gibt es die Remote-Fernbedienung im Bundle.

Unboxing: sehr guter erster Eindruck

Xencelabs Stifttablet Medium Bundle Verpackung

Das Xenecelabs Tablet kommt in einer großen Box und ist sicher verpackt. Bereits nach dem Herausnehmen wird klar – hier handelt es sich um ein echt hochwertiges Gerät. Besonders überzeugen die ergonomisch geformte Oberfläche und deren matte Textur. Damit fühlt sich das Tablet sehr wertig an und wirkt schon auf den ersten Blick recht professionell. Mit dem hochpreisigen Sektor kann die Verarbeitung also definitiv mithalten, obwohl es sich hier um ein günstiges Modell aus dem asiatischen Raum handelt.

Unter dem Tablet befindet sich in der Box die passende Transporttasche mit Klettverschluss und das Case mit den Stiften. Hier sind auch die verschiedenen Stiftspitzen enthalten und der Bluetooth Dongle. Beim Öffnen fallen gleich zwei Stifte ins Auge, die kabellos und ohne Batterie betrieben werden. Es sind Buttons erkennbar und eine Radierfunktion am anderen Ende der Pens. Der Unterschied der beiden Stifte besteht in dessen Dicke. Der dünnere von beiden besitzt nur zwei Tasten und könnte mit einem Bleistift verglichen werden. Der andere besitzt drei Tasten und liegt etwas schwerer in der Hand. Je nach Zeichenerlebnis variierst du also, was wir später im Workflow noch testen.

Extra gibt es einen Handschuh und das Anschlusskabel, wobei das Tablet auch kabellos über den mitgelieferten Bluetooth Dongle betrieben werden kann. Danach brauchst du noch den Treiber, der über die Herstellerseite zum Download bereitsteht. Jetzt kann es losgehen.

Lieferumfang: mit Fernbedienung im Medium Bundle

Xencelabs Stifttablet Medium Bundle Fernbedienung

Bevor wir uns das Handling genauer anschauen, noch ein paar Worte zum Lieferumfang. Xencelabs verschickt das Grafiktablet als Medium Bundle in einer kompletten Box. Es wird mit einer eigenen Tragetasche für unterwegs geliefert. Daneben findest du ein Stiftetui mit folgendem Inhalt:

  • 3-Tasten-Stift
  • dünner Stift
  • Dongle
  • 6 Standard Spitzen
  • 4 Filz Spitzen
  • Stiftspitze-Extraktor

In der Box gibt es außerdem die Quick Keys Fernbedienung, ein USB Kabel und ein Adapter von USB-A zu USB-C. Ein zusätzlicher Handschuh schont die Oberfläche und erleichtert das Zeichnen. Weiterhin zum Lieferumfang gehören die Kurzanleitung und das Garantieheft.

Hochwertige Qualität und Verarbeitung

Ein Lob geht definitiv an die Transporttasche. Sie macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist gut verarbeitet. Das Innere ist mit einem sehr weichen und samtigen Material ausgekleidet, um die empfindliche Technik optimal zu schützen. Geöffnet wird die Tasche mit einem Klettverschluss. Dieser geht recht straff, zeugt aber von Sicherheit unterwegs. Außerdem finden alle Zubehörteile neben dem Tablet in der Tasche Platz. Nutze hierfür einfach die abgesetzten Fächer an der Oberseite.

Der Hersteller scheint an jeder Ecke auf eine gute Qualität und hochwertige Verarbeitung geachtet zu haben. So zeigt die OLED Fernbedienung auf der Rückseite eine angenehme Gummierung. Bei der Arbeit bleibt sie an ihren Platz liegen und verrutscht nicht. Auch die Stifte selbst und das Etui fühlen sich sehr hochwertig an.

Inbetriebnahme und Anschluss – über Bluetooth möglich

Xencelabs Stifttablet - Tablet

Der USB-C Port befindet sich an der oberen Kante des Tablets. Das ist besonders praktisch im Vergleich zur seitlichen Lage bei anderen Herstellern. So stört dich das Kabel beim Arbeiten nicht. Allerdings kannst du das Gerät auch kabellos über Bluetooth anschließen. Nutze dafür den mitgelieferten kleinen Dongle und verbinde ihn mit deinem Computer. Laut Hersteller hält der integrierte Akku etwa 16 Stunden, was einen kompletten Arbeitstag überstehen sollte. Der genutzte Frequenzbereich ist kein Bluetooth-Standard, weswegen das Tablet unbedingt mit dem Dongle gekoppelt werden muss und immer einen USB-Port am Computer belegt.

Der Treiber funktioniert reibungslos mit allen üblichen Grafikprogrammen und Systemen. Nach Laden des Treibers richtest du dir das Stifttablet ein. Auch hier ist zu merken, das Profis bei der Entwicklung geholfen haben. Express-Keys und Stifttasten sind individuell zu programmieren, wie du es für deine Anwendung brauchst. Daneben fallen sofort die leuchtenden Ecken ins Auge. Sie markieren die Zeichenfläche und lassen sich farblich ändern, je nach Programmauswahl.

Die technische Kompatibilität beginnt bei Windows 7 oder höher, mit Mac OS X 10.12 oder mit Linux. Wir haben die Tests unter Windows 10 durchgeführt und können zum Handling in den anderen Betriebssystemen keine Aussage treffen. Dafür funktioniert das Xencelabs Grafiktablet ebenso mit Android-Geräten ohne Probleme. Das betrifft auch die Druck- und Neigungserkennung. Es kam zu keinerlei Ausfällen oder Fehlinterpretationen. Zu Verbindungsproblemen kam es in unserem Test nicht. Bei der Ersteinrichtung hat alles gut funktioniert.

Einfaches Handling und sichere Anwendung

Xencelabs Stifttablet - Stiftetui

Die Oberfläche des Tablets ist eher matt gehalten. Dabei ist für ein gelungenes Handling aber weder zu glatt, noch zu rau. Wer es trotzdem etwas rauer bevorzugt, sollte mit dem Filzspitzen arbeiten, die im Lieferumfang enthalten sind. Sie lassen sich einfach austauschen und geben ein etwas härteres Feeling wieder. Die Zeichenleistung funktioniert durchgehend konsistent. Bei mehrfacher Probe konnten wir keine Bugs oder andere Aussetzer feststellen. Beide Pens funktionieren tadellos und bieten gemeinsam deutlich mehr Möglichkeiten, als die Wacom Modelle mit nur einem Stift.

Bereits das Basispaket von Xencelabs ist mit beiden Stiften ausgestattet, bietet Ersatzspitzen und ein Werkzeug zum schnellen Entfernen der Spitzen. Sie ahmen zum Beispiel das Gefühl von einem Bleistift oder einem Kugelschreiber nach. Gerade der kleine leichte Pen fühlt sich in Kombination mit der Filzspitze beim Schreiben wie ein Bleistift an. Abgenutzte Spitzen lassen sich schnell gegen eine neue austauschen. Ein Verschleiß konnten wir bisher noch nicht feststellen, sodass wir von einer langen Haltbarkeit der Spitzen ausgehen. Am anderen Ende des jeweiligen Stifts befindet sich ein Radiergummi. Das kleine Werkzeug für die Ersatzspitzen erfordert etwas Gefühl. Eine Pinzette würde eine ähnliche Funktion übernehmen.

Der Zeichenbereich grenzt sich durch deutlich sichtbare Markierungen ab. So kann auch das 16:9 Format richtig eingestellt werden. Diese kleinen Ecken lassen sich in Helligkeit und Farbe verändern, je nach Gebrauch. Selbst im unbeleuchteten Zustand sind sie noch gut sichtbar und grenzen den Zeichenbereich etwas ein. Zudem bietet das Tablet zwei Modi: Stift oder Maus.

Wie sensibel sind die Stifte?

Vielen Profi-Künstlern kommt es besonders auf die Sensibilität des Pens an. Das heißt: wie reagiert er auf eine nur leichte Druckstärke und welche Linien lassen sich umsetzen. Beim Xencelabs Tablet können auch sehr dünne Linien übertragen werden. Zudem sind die Übergänge in den Druckstufen besonders weich und erlauben damit eine gute Kurvenführung. Die Pens besitzen über 8.000 Druckstufen, was sich mit anderen Tablets vergleichen lässt. Dafür ist eine Tilt-Funktion die integriert, die im niedrigen Preissegment sonst nicht zu finden ist.

Kleiner Tipp
Die Pens werden auch aus gewisser Entfernung noch erkannt. Mit der richtigen Tastenbelegung nutzt du ihn als Airbrush.

Die Umsetzung ist nur nicht ganz so realistisch, wie mit einem echten Airbrush-Stift. So wird beispielsweise der Abstand nicht genau berechnet und auch die Durchflussmenge kann nicht gesteuert werden. Sobald die Spitze das Tablet berührt, sind Auflösung, Neigungsempfindlichkeit und Druckempfindlichkeit aber wieder hervorragend.

Die Stifte werden über ein elektromagnetisches Feld geladen, das vom Tablet selbst erzeugt wird. Deshalb sind keine Batterien erforderlich. Dadurch sind sie leichter und lassen sich auch über einen längeren Zeitraum ermüdungsfrei in der Hand halten. Du darfst den Stift nur nicht auf dem Tablet liegen lassen, weil dadurch der Mauszeiger gestört wird. Ebenso ein kleiner Nachteil: das Tablet selbst besitzt keine Touchpad-Unterstützung. Die Modelle von Wacom hingegen sind teilweise multitouchfähig über Bluetooth.

Ein großer Vorteil: Die Stifte abwechselnd verwenden

Xencelabs Stifttablet - Zubehör

Das Xencelabs Tablet ist eines der wenigen in diesem Preissegment, das mit zwei verschiedenen Pens geliefert wird. Dabei suchst du dir nicht nur den gewünschten Stift für deine Arbeitsweise heraus. Spannend wird es erst, wenn beide Stifte abwechselnd verwendet werden können und verschiedene Aufgabenbereiche übernehmen. Sie lassen sich unterschiedlich programmieren, beispielsweise mit einer geringeren Drucksensibilität als Outline-Stift. Der andere eher als Bleistift oder als Skizzenstift mit einer starken Drucksensibilität. Der Kreativität sind bei der Einstellung keine Grenzen gesetzt und hier merkt man genau, dass der Hersteller wirklich mit erfahrenen Künstlern zusammengearbeitet hat. Schließlich bringt jeder Artist seine eigenen Ansprüche mit. Die Einstellungen nimmst du im Programm selbst vor. So lassen sich Schaltflächen auch ganz deaktivieren, um nicht zu stören. Einen zusätzlichen Stifthalter gibt es aber nicht.

Lange Akkulaufzeit – über einen ganzen Arbeitstag hinaus

Der Akku hält nach Angabe des Herstellers bis zu 16 Stunden und dem können wir nur zustimmen. Die Energiesparfunktionen unterstützen die lange Akkulaufzeit. So lässt sich das Tablet nach 30 inaktiven Minuten schon in den Ruhezustand versetzen. Diese Option passt sich individuell in 30-Minuten-Schritten an. Laut unserer Erfahrung hält der Akku sogar 2-3 Tage, je nach Intensität der Nutzung. Und sollte der Akku doch mal schlappmachen, schließt du das Gerät über USB einfach an den Computer an und weiter geht’s. Der Akku kann dafür nicht ausgetauscht werden, sollte es zu einem Defekt kommen.

Fernbedienung für mehr Expresstasten

Xencelabs Stifttablet - Quickkeys

Das Tablet selbst bietet nur drei Expresstasten an der oberen Kante. Es wäre zwar noch genug Platz für weitere Tasten gewesen, doch Xencelabs hat hier eine klare Designentscheidung in Kooperation mit Künstlern getroffen und bietet eine Ausweichmöglichkeit an. Die Belegung der Tasten erfolgt individuell und erlaubt schnelle Anpassungen, beispielsweise an der Druckempfindlichkeit. Wer hier mehr Varianz benötigt, nutzt die mitgelieferte Fernbedienung im Medium Bundle.

Die wenigen Tasten auf dem Tablet selbst könnten also als Nachteil bezeichnet werden. Sie werden durch die Quick Keys Fernbedienung wieder ausgeglichen. Hier gibt es insgesamt 8 Tasten für den schnellen Zugriff und ein Multifunktions-Einstellrad. Der Lichtring um das Rad unterstreicht eine edle und moderne Optik. Das OLED-Display zeigt die Tastenbelegung genau an. Allerdings lassen sich die 8 Tasten nicht nur einmal belegen. Es gibt einen Durchlauf mit bis zu 40 verschiedenen Shortcuts. Du belegst die Fernbedienung also mit maximal 5 Sätzen zu jeweils 8 Tasten. Die Lichtfarbe lässt sich jeweils anpassen und definiert immer eine Tastenkombination. So ist schnell eingestellt, wie und wo gearbeitet werden soll, wenn mehrere Bildschirme im Einsatz sind. Ein weiteres Merkmal dafür, dass Künstler und Profis an der Entwicklung mitgearbeitet haben.

Extra: Handschuh hilft beim besseren Gleiten

Xencelabs Stifttablet - Tasche

Der mitgelieferte Handschuh sieht auf den ersten Blick etwas seltsam aus. Er deckt nämlich nur zwei Finger und das Handgelenk ab. Die Qualität fühlt sich aber wieder sehr wertig an. Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen bleiben frei, um den Stift richtig halten zu können. Der Handschuh verhindert die entstehende Reibung zwischen Haut und Oberfläche des Tabletts. Dadurch ermöglicht er ein sanftes Gleiten für filigrane Zeichnungen. Es handelt sich um eine Einheitsgröße, die aber sehr gut passt und nicht drückt.

Die Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile Nachteile
  • intuitive Bedienung
  • sehr hochwertige Verarbeitung
  • günstiger Preis
  • neues ergonomisches Design
  • mit vielen Systemen kompatibel
  • professionelles Leistungsniveau
  • zwei Stifte mitgeliefert
  • keine Verzögerung beim Arbeiten
  • Stifte funktionieren ohne Batterien
  • ideale Druck- und Neigungsempfindlichkeit
  • drahtloser Betrieb und langer Akkulaufzeit
  • qualitative Extras
  • Fernbedienung für weitere Schnelltasten
  • dient nicht als Touchpad
  • Akku nicht wechselbar
  • nur drei Expresstasten
  • USB-Steckplatz wird belegt
  • kein Stifthalter
  • Wacom-Treiber deinstallieren

Fazit – echter Konkurrent für Wacom

Xencelabs scheint mit seinem Produkt ein echter Konkurrent für Wacom zu sein. Obwohl es sich um einen asiatischen Hersteller handelt, überzeugt er mit einer hochwertigen Verarbeitung und mit einer innovativen Umsetzung des Systems. Es sind viele eigenen Ideen verwirklicht worden, wie beispielsweise die leuchtenden Ecken für den Zeichenbereich oder die beiden verschiedenen Pens. Das Tablet funktioniert zuverlässig mit den gängigen Systemen und die Stifte brauchen keine oft auszutauschenden Batterien. Dadurch sind sie leicht und angenehm.

Ein kleiner Nachteil
Wer sich für das Xencelabs Tablet entscheidet, muss vorher den Wacom Treiber deinstallieren, bevor der neue Treiber funktioniert. Beide behindern sich auf einem System gegenseitig. Hast du kein anderes Zeichentablet in Verwendung, sollte das für dich aber kein Problem darstellen.

Beim Arbeiten entsteht keine Verzögerung und die Druck- und Neigungsempfindlichkeit ist ziemlich genau. Es gibt viel individuellen Spielraum für die Tastenbelegung oder auch die Druckanpassungen. Die Akkulaufzeit ist erstaunlich und geht meist über einen Tag hinaus. So lässt sich das Grafiktablet bequem kabellos verwenden und nichts stört. Zuletzt überzeugen auch der günstige Preis und die hochwertige Verarbeitung der Extras, wie beispielsweise der großen Taschen für den mobilen Einsatz. Da es sich um das erste Grafiktablet der Marke handelt, lohnt es sich, auch die weiteren Updates und Geräte im Auge zu behalten. Bereits mit diesem Erstversuch rückt Xencelabs in unseren Augen sehr nah an das Profisegment von Wacom heran.

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